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Classroomscreen.com kann nervös machen

Auf geht’s. Die Zeit läuft…

Die Digitalisierung des Lehrens und Lernens fordert und fördert von allen Beteiligten u. a. die Beherrschung computergestützter Werkzeuge (neudeutsch: Tools, Apps). Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass manche Lehrer diese neuen Werkzeuge eher ungern im Unterricht einsetzen, da sie um Umgang mit ihnen unsicher sind oder evtl. auch Angst haben, sich bei technischen Problemen im Klassenzimmer zu blamieren. Aus diesem Grund möchte ich hier ein niederschwelliges Tool vorstellen, das jeder beherrschen kann, um damit „auch mal was mit Computern im Unterricht“ zu machen. (Natürlich bin ich mir bewusst, dass es sich bei dem vorgestellten Tool nicht um Digitalisierung im engen Sinne handelt. Aber: die App kann ein Wegbereiter sein, Lust auf mehr machen.)

www.classroomscreen.com ist eine kostenlose browserbasierte App, bei der Sie sich weder registrieren müssen noch registrieren können. Da die Seite während des Unterrichts lediglich auf dem Lehrerrechner läuft, werden keine Schülerdaten erhoben. Sie benötigen dafür im Klassenzimmer einen PC, ein Laptop oder Ihr Tablet mit Internetzugang und einen Beamer, denn die Schüler müssen den Bildschirm, die Screen natürlich sehen können. Die Menüs und Symbole der Website lassen sich derzeit in ca. 60 Sprachen anzeigen.

Mit „Hintergrund“ können Sie den Hintergrund des classroomscreen verändern. Es stehen Ihnen 35 Bilder und 7 Gif-Filmchen zur Verfügung. Darüber hinaus können Sie den Bildschirm auch einfarbig gestalten, ein eigenes Bild als Hintergrund einspielen oder die Webcam die Bilder liefern lassen.

„Zufälliger Schüler“: Wenn Sie einen zufälligen Schüler Ihrer Klasse bestimmen wollen (z. B. um ihn auszufragen), können Sie hier eine Namensliste im Textformat hochladen. Tipp: Der Upload selbst einer vorgefertigten Namenliste ist relativ aufwendig. Schneller geht’s wie folgt: Sie klicken auf das Würfelsymbol und verwenden einen Würfel. Die Augenzahl des ersten Wurfs bestimmt die Reihe des Schülers, der zweite Wurf den Sitzplatz, wobei Sie vorher festlegen sollten, ob von rechts (z.B. vom Fenster) oder von links (z.B. der Wand) gezählt wird. Alternativ können Sie mit zwei Würfeln arbeiten. Der linke bestimmt die Reihe des Schülers, der rechte Würfel den Sitzplatz z.B. vom Fenster aus gezählt.

„Lautstärke“: Hier können Sie Ihre Schüler zur Ruhe erziehen. Schalten Sie das Mikrophon Ihres Geräts ein und stellen Sie eine akzeptierte Lautstärke ein. Oberhalb dieses Pegels schlägt classroomscreen an und meldet damit, dass die Schüler zu laut sind. Natürlich sollte das Mikro dazu nicht beim Lehrer stehen (z.B. an seinem Tablet oder Laptop), sondern in der Mitte des Raums über den Köpfen der Schüler hängen. Dies ist technisch jedoch etwas schwierig umzusetzen.

Der „QR-Code-Generator“ ist sehr hilfreich. Wenn Sie möchten, dass Ihre Schüler mit den Handys schnell eine bestimmte Website besuchen, so tippen Sie die URL in die Eingabezeile ein. Drücken Sie Return, so wird der QR-Code generiert. Jetzt müssen Ihre Schüler nur noch den Code mit ihren Smartphones scannen und schon sind sie auf der Website angekommen. Besondern gefällt mir die Möglichkeit, auch Texte per QR-Code zu verschicken. So können Sie z.B. die Lösung einer gerade zu rechnenden Aufgabe eingeben. Die Schüler können dann per Scan feststellen, ob ihre Lösung richtig ist. Geben Sie die Lösung in die Zeile ein und drücken Sie Return – fertig ist der QR-Code. Doch achten Sie darauf, nicht zu viel Text einzugeben, denn sonst wird der QR-Code sehr stark gerastert und kann evtl. nicht mehr so gut gescannt werden. Falls Sie zusätzlich einen zweiten Code erzeugen möchten, so klicken Sie auf „+ 1“. Leider sind derzeit maximal zwei QR-Codes gleichzeitig möglich.

Für mehr oder weniger gute Zeichnungen, eher Skizzen, können Sie „Zeichnung“ verwenden. Sie können die Stiftbreite und -Farbe verändern und sogar das Papier auswählen: Linien, Karos oder blanko.

Über das Widget „Text“ steht Ihnen ein einfacher Texteditor zur Verfügung, in den Sie z.B. Arbeitsaufträge oder Lösungen eingeben können. Oder Sie nutzen den Editor z. B. für Brainstormings. Sie können zwei Textfenster gleichzeitig benutzen.

Das gilt auch für die „Arbeitssymbole“. Zeigen Sie den Schülern an, wie sie zu arbeiten haben. In Ruhe, im Flüsterton, in Partner- oder Gruppenarbeit.

Die „Ampel“ können Sie natürlich auf Rot, Gelb oder Grün setzen. Vielleicht finden Sie nette Einsatzmöglichkeiten. Schön finde ich den „Timer“. Den können Sie als Stoppuhr z.B: bei Schülerreferaten verwenden oder Sie setzen ihn als Backtimer ein. Wenn die Arbeitszeit einer Schulaufgabe z.B. 80 Minuten beträgt, so lassen Sie ihn von dieser Zeit rückwärtslaufen. Über Beamer können die Schüler also genau sehen, wie lange sie noch arbeiten dürfen. Das kann manche Schüler durchaus nervös machen …

Natürlich darf die „Uhr“ nicht fehlen. Es soll ja noch Klassenzimmer geben, in denen keine Uhr an der Wand hängt.

Aber auch den Lehrer kann classroomscreen nervös machen.

Die Funktion „Exit Poll“ finden Sie etwas versteckt rechts unten am Rand. Geben Sie z.B. die Frage ein „Wie hat Ihnen die Stunde gefallen?“ und wählen Sie dann die Art der Skala aus. Lassen Sie Ihre Schüler dann abstimmen. Die Schüler kommen nacheinander nach vorne und klicken den betreffenden Smiley an. Alternativ können Sie die Schüler auch beim Verlassen des Klassenzimmers nach der Stunde befragen – dann ist es eine echte Exit Poll. So erhalten Sie schnell eine Antwort auf Ihre gestellte Frage.

Sie sehen, classroomscreen kann Ihren Unterricht auf vielfältige Weise unterstützen. Sie können viele der Widgets gleichzeitig einblenden, doch geht das zu Lasten der Übersichtlichkeit. Probieren Sie die Möglichkeiten einfach mal daheim aus, dann sind Sie für den Einsatz des Tools im Unterricht gewappnet.

Ein Videotutorial finden Sie unterhalb der Fotostrecke.

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